Cannabis bei chronischen Schmerzen: Was sagt die Forschung?

Cannabis bei chronischen Schmerzen: Was sagt die Forschung?

Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen weltweit und schränken die Lebensqualität erheblich ein. Viele Betroffene suchen nach Alternativen zur herkömmlichen Schmerztherapie. In den letzten Jahren ist das Interesse an Cannabis gegen Schmerzen stark gewachsen. Aber was sagt die Wissenschaft? Wie wirksam ist medizinisches Cannabis tatsächlich bei chronischen Schmerzen? Dieser Beitrag bietet eine umfassende Analyse des aktuellen Forschungsstandes.

Was sind chronische Schmerzen?

Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die länger als drei Monate bestehen. Sie können durch Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma, Fibromyalgie, Rückenschmerzen oder Nervenschädigungen verursacht werden. Anders als akute Schmerzen haben sie oft keinen klaren Auslöser und sind schwer zu behandeln. Die Lebensqualität der Betroffenen ist massiv eingeschränkt – physisch, emotional und sozial.

Wie wirkt Cannabis im Körper?

Die Wirkung von Cannabis basiert auf den sogenannten Cannabinoiden, insbesondere THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Diese Stoffe interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System, das unter anderem an der Schmerzregulation beteiligt ist. THC wirkt psychoaktiv und schmerzlindernd, CBD dagegen entzündungshemmend und angstlösend – ohne „High“-Effekt.

Forschungslage: Was sagen Studien?

Die Studienlage zu Cannabis gegen chronische Schmerzen ist komplex. Einige klinische Studien zeigen eine signifikante Schmerzreduktion durch . Andere Studien weisen auf moderate Effekte hin oder betonen die Risiken. Hier ein Überblick:

Studie Teilnehmer Indikation Ergebnisse
Whiting et al., 2015 28 Studien Verschiedene chronische Schmerzen Signifikante Schmerzlinderung, aber auch Nebenwirkungen
National Academies, USA 2017 Meta-Analyse Chronische Schmerzen Belege für Wirksamkeit, besonders bei neuropathischen Schmerzen
de Vries et al., 2020 95 Patienten Fibromyalgie Reduktion der Schmerzen und verbesserter Schlaf

Anwendungsformen von Cannabis

Cannabis kann auf verschiedene Weise eingenommen werden:

  • Inhalation (Verdampfer) – schneller Wirkungseintritt
  • Öle oder Extrakte – standardisierbar und kontrollierbar
  • Esswaren (Edibles) – langanhaltende Wirkung
  • Topische Anwendungen – lokal auf die Haut aufgetragen

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl viele Betroffene von einer Verbesserung berichten, darf man die Nebenwirkungen von Cannabis nicht außer Acht lassen:

  • Schwindel und Müdigkeit
  • Kognitive Einschränkungen
  • Abhängigkeitspotenzial bei THC
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Rechtliche Situation in Deutschland

Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland bei bestimmten Erkrankungen auf Rezept erhältlich. Die Kosten werden unter bestimmten Voraussetzungen von den Krankenkassen übernommen. Voraussetzung ist meist, dass andere Therapien ausgeschöpft wurden.

Für wen ist Cannabis eine Option?

Cannabis kommt vor allem bei folgenden Schmerzarten infrage:

  • Neuropathische Schmerzen (z. B. durch Multiple Sklerose)
  • Krebsschmerzen
  • Chronische Rückenschmerzen
  • Fibromyalgie
Wichtig ist eine individuelle ärztliche Bewertung und eine engmaschige Begleitung.

Erfahrungsberichte von Patienten

Viele Betroffene berichten von einer deutlichen Besserung ihrer Beschwerden. Sie sprechen von:

  • Weniger Schmerzen
  • Mehr Lebensqualität
  • Besserem Schlaf
  • Reduzierter Einnahme von Opioiden
Dennoch sind die Effekte nicht bei jedem gleich.

Fazit: Cannabis als Schmerzmittel – Chance oder Risiko?

Die Forschung zu Cannabis bei chronischen Schmerzen liefert vielversprechende, aber auch gemischte Ergebnisse. Klar ist: Cannabis kann eine wertvolle Ergänzung sein, ersetzt aber keine ganzheitliche Therapie. Eine individuelle medizinische Beratung ist unerlässlich.

Cannabis bei chronischen Schmerzen ist kein Wundermittel – aber für viele ein Hoffnungsträger.

Quellen:

  • Whiting PF et al. (2015). Cannabinoids for Medical Use. JAMA.
  • National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine (2017). The health effects of cannabis and cannabinoids.
  • de Vries M et al. (2020). Effect of Medical Cannabis on Fibromyalgia. Pain Medicine.

Häufige Fragen zum Thema Cannabis (FAQ)

Studien zeigen, dass Cannabis bei bestimmten chronischen Schmerzen wie neuropathischen oder rheumatischen Beschwerden helfen kann. Die Wirkung hängt jedoch stark von der individuellen Situation und der genauen Diagnose ab.

Die schmerzlindernden Effekte von Cannabis gehen vor allem auf THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) zurück. THC wirkt psychoaktiv und schmerzhemmend, CBD wirkt entzündungshemmend und entspannend.

Zu den Risiken zählen Müdigkeit, Schwindel, kognitive Einschränkungen und potenzielle Abhängigkeit bei THC. Eine ärztliche Begleitung ist deshalb wichtig.

Medizinisches Cannabis kann inhaliert, als Öl eingenommen oder in Form von Esswaren konsumiert werden. Die Dosierung erfolgt individuell, meist in enger Absprache mit dem Arzt.

In Deutschland übernehmen Krankenkassen die Kosten für medizinisches Cannabis, wenn herkömmliche Therapien ausgeschöpft wurden und ein Arzt die Notwendigkeit bescheinigt.

Ja, mehrere Studien zeigen positive Effekte bei chronischen Schmerzen. Besonders bei neuropathischen Schmerzen liegen gute Evidenzen vor, auch wenn weitere Forschung notwendig ist.
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